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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 22.04.1787 Universitätsbibliothek Leipzig Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel Signatur: Rep. III 1a/1/51
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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 22.04.1787 Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel
Signatur: Rep. III 1a/1/51
Bertuch, Friedrich Justin (1747-1822) [Verfasser], Schütz, Christian Gottfried (1747-1832) [Adressat]
W[eimar], 22.04.1787. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief
Inhaltsangabe: Theuerster Freund, Ich dancke Ihnen für die mir gestern geschickte CassenBilanz und Disposition, die mich sehr erfreuet hat. Ich will sie mir nur kopiren, und Ihnen dann auf den Dienstag wiederschicken. Es arbeitet sich noch einmal so fröhlich, wenn man ein so glückliches Resultat voraussieht; und die Societät kann und wird mit dem was wir durch unsern Fleiß und Mühe errungen haben, gewiß zufrieden seyn. Ich sehe, daß, da nun so manche Schwierigkeiten überstiegen, und die Maschine doch erst heuer in vollen Gang, ohne Fricktion zu leiden, kommen ist, in der Folge sich noch manche theil[s] positive theils negative Oekonomien und Anstalten machen laßen, die den Ertrag noch ziemlich erhöhen können. Dieß sind Gegenstände zur Deliberation für unsere nächste Conferenz, die wir ohnedieß noch vor meinem Abgange nach Leipzig halten müßen. Schreiben Sie mir also, ob mein Logis fertig und wieder brauchbar ist, und wann ich ihnen am gelegensten komme; liebster Freund. Daß Sie an Foulder nach London unserer Puncktation gemäs geschrieben haben ist mir sehr lieb. Ich rechne auf diesen Zweig unsers Instituts, wenn er recht fruchtbar gemacht werden kann einen reichlichen Ertrag. Hier haben Sie Parish & Thomsons Brief zurück. Ihre sämt. Spesen 7 Mrck. 8 sch. Bco machen wie beynotirt, 3 rh. 15 gh. in Ld'r à 5 rh. Schlagen Sie dazu noch das Porto vom Hamburg bis Jena, und etwa 2 Brief Porti nach London, so haben Sie den Betrag der ganzen faux frais dieser Sendung, und Sie können ohngefähr Berechnung wie viel auf das [Symbol: Pfund] Bücher Ankauf, an Spesen geschlagen werden müßte, wenn man die Eng?. Bücher Preise nach [Pfund]. und Schil. in Jena halten wollte, und wie hoch dann der Schil?. käme. Nach Ldr. à 5 rh. steht [Pfund]. bey. Nota, im höchsten Cours, der Schilling nicht höher als 7 gh. 3 d. Ich glaube also daß die Cassa bey einem Aufschlag von 1 gh. 9 d. pr. Schil. so daß also der Eng. BücherKäufer uns 9 gh. dafür zahlte, noch, außer dem Rabbatte den sie auf die Teutschen Bücher womit sie tauscht gewinnt, beträcht. Vortheil hätte. Auf diesen Calcul, den man ganz Teutschland ein für allemal als einen festen Maasstab der Eng. Bücher Preiße in die Hände geben müßte, kommt erstaunend viel an, das Geschäft zu erleichtern oder zu erschweren. Denn hundert Liebhaber entschließen sich eher ein Eng. Buch zu kauffen oder zu bestel. wenn sie sogleich genau vorher übersehn und berechnen können, was es Ihnen fro Jena, kostet. Den Stahelschen [Johann Veit Joseph Stahel] Wechsel von 136 rh. Wiener Crrt. hab' ich an Paulsen verkauft, und Sie setzen ihn also auf mein Debet: da aber das Wiener Crrt. gegen Sächs. Münze bekannt. immer 1. pr. Ct. verliehrt, oder 99 rh. Schs. 100 rh. Wiener Crrt. machen, so gehen 1. rh. 8 gh. von dieser Post ab, werden mir nur 134 rh. 16 gh. zur Last, und ebensoviel auch Staheln nur gutgeschrieben; denn Stahel kann uns nicht in Wiener Crrt. bezahlen. Meine Recensenda schicke ich morgen durch die Post zurück. Theilen Sie mir kein Blatt von dieser OsterMeße zu, mein Bester. Ich sehe ich kann vor der Hand nichts übernehmen. Ich bin zu überladen, mit Amtsarbeiten, muß zu viele Zerstreuungen und ZeitVerluste leiden, die ich [nicht] ändern kann, und muß vor allen Dingen heuer meine Gesundheit wieder herstellen, die ich von allen Seiten leck fühle; sonst fürchte ich hälts nicht lange mehr. Hier folgen 2 Recensionen von H. Hofr. [Christian Gottlob von] Voigt, eine vom Cavallo, die er schuldig ist, und die andere von der Orykto. Bib. die er freywillig gemacht hat, und darüber ich Ihnen sein Billet womit er sie mir schickte beylege. Sie ist unpartheyisch, also als kein passus in favorem / den ich so wenig wie Sie, lieber Freund, je zugeben werde, noch weniger veranlaßen will / anzusehen, und also dächt ich, unbedencklich, wenns Ihnen auch so scheint. Die WiederErscheinung von Wieland und seiner Familie in Ihrem Hause, ist auch mir eine angenehme Erscheinung. Indeßen, liebster Freund, wißen Sie ja so gut wie ich, wie sicher Sie auf diesen Sonnenschein zu rechnen haben; und werden also auch als ein weiser Mann nicht gleich Ihren Mantel deßhalb wegwerfen, der Ihnen bey gewiß wieder eintretenden AprillenWetter doch gute Dienste leisten möchte. Hier sind Zeit. für Sie und Fabri, und Europ?. Magazine. Adieu mein Bester für heute! Grüßen Sie Alle. Ich umarme Sie von Herzen, als Ihr ewig tr. Freund FJB. Theuerster Freund, Ich dancke Ihnen für die mir gestern geschickte CassenBilanz und Disposition, die mich sehr erfreuet hat. Ich will sie mir nur kopiren, und Ihnen dann auf den Dienstag wiederschicken. Es arbeitet sich noch einmal so fröhlich, wenn man ein so glückliches Resultat voraussieht; und die Societät kann und wird mit dem was wir durch unsern Fleiß und Mühe errungen haben, gewiß zufrieden seyn. Ich sehe, daß, da nun so manche Schwierigkeiten überstiegen, und die Maschine doch erst heuer in vollen Gang, ohne Fricktion zu leiden, kommen ist, in der Folge sich noch manche theil[s] positive theils negative Oekonomien und Anstalten machen laßen, die den Ertrag noch ziemlich erhöhen können. Dieß sind Gegenstände zur Deliberation für unsere nächste Conferenz, die wir ohnedieß noch vor meinem Abgange nach Leipzig halten müßen. Schreiben Sie mir also, ob mein Logis fertig und wieder brauchbar ist, und wann ich ihnen am gelegensten komme; liebster Freund. Daß Sie an Foulder nach London unserer Puncktation gemäs geschrieben haben ist mir sehr lieb. Ich rechne auf diesen Zweig unsers Instituts, wenn er recht fruchtbar gemacht werden kann einen reichlichen Ertrag. Hier haben Sie Parish & Thomsons Brief zurück. Ihre sämt. Spesen 7 Mrck. 8 sch. Bco machen wie beynotirt, 3 rh. 15 gh. in Ld'r à 5 rh. Schlagen Sie dazu noch das Porto vom Hamburg bis Jena, und etwa 2 Brief Porti nach London, so haben Sie den Betrag der ganzen faux frais dieser Sendung, und Sie können ohngefähr Berechnung wie viel auf das [Symbol: Pfund] Bücher Ankauf, an Spesen geschlagen werden müßte, wenn man die Eng?. Bücher Preise nach [Pfund]. und Schil. in Jena halten wollte, und wie hoch dann der Schil?. käme. Nach Ldr. à 5 rh. steht [Pfund]. bey. Nota, im höchsten Cours, der Schilling nicht höher als 7 gh. 3 d. Ich glaube also daß die Cassa bey einem Aufschlag von 1 gh. 9 d. pr. Schil. so daß also der Eng. BücherKäufer uns 9 gh. dafür zahlte, noch, außer dem Rabbatte den sie auf die Teutschen Bücher womit sie tauscht gewinnt, beträcht. Vortheil hätte. Auf diesen Calcul, den man ganz Teutschland ein für allemal als einen festen Maasstab der Eng. Bücher Preiße in die Hände geben müßte, kommt erstaunend viel an, das Geschäft zu erleichtern oder zu erschweren. Denn hundert Liebhaber entschließen sich eher ein Eng. Buch zu kauffen oder zu bestel. wenn sie sogleich genau vorher übersehn und berechnen können, was es Ihnen fro Jena, kostet. Den Stahelschen [Johann Veit Joseph Stahel] Wechsel von 136 rh. Wiener Crrt. hab' ich an Paulsen verkauft, und Sie setzen ihn also auf mein Debet: da aber das Wiener Crrt. gegen Sächs. Münze bekannt. immer 1. pr. Ct. verliehrt, oder 99 rh. Schs. 100 rh. Wiener Crrt. machen, so gehen 1. rh. 8 gh. von dieser Post ab, werden mir nur 134 rh. 16 gh. zur Last, und ebensoviel auch Staheln nur gutgeschrieben; denn Stahel kann uns nicht in Wiener Crrt. bezahlen. Meine Recensenda schicke ich morgen durch die Post zurück. Theilen Sie mir kein Blatt von dieser OsterMeße zu, mein Bester. Ich sehe ich kann vor der Hand nichts übernehmen. Ich bin zu überladen, mit Amtsarbeiten, muß zu viele Zerstreuungen und ZeitVerluste leiden, die ich [nicht] ändern kann, und muß vor allen Dingen heuer meine Gesundheit wieder herstellen, die ich von allen Seiten leck fühle; sonst fürchte ich hälts nicht lange mehr. Hier folgen 2 Recensionen von H. Hofr. [Christian Gottlob von] Voigt, eine vom Cavallo, die er schuldig ist, und die andere von der Orykto. Bib. die er freywillig gemacht hat, und darüber ich Ihnen sein Billet womit er sie mir schickte beylege. Sie ist unpartheyisch, also als kein passus in favorem / den ich so wenig wie Sie, lieber Freund, je zugeben werde, noch weniger veranlaßen will / anzusehen, und also dächt ich, unbedencklich, wenns Ihnen auch so scheint. Die WiederErscheinung von Wieland und seiner Familie in Ihrem Hause, ist auch mir eine angenehme Erscheinung. Indeßen, liebster Freund, wißen Sie ja so gut wie ich, wie sicher Sie auf diesen Sonnenschein zu rechnen haben; und werden also auch als ein weiser Mann nicht gleich Ihren Mantel deßhalb wegwerfen, der Ihnen bey gewiß wieder eintretenden AprillenWetter doch gute Dienste leisten möchte. Hier sind Zeit. für Sie und Fabri, und Europ?. Magazine. Adieu mein Bester für heute! Grüßen Sie Alle. Ich umarme Sie von Herzen, als Ihr ewig tr. Freund FJB.Bemerkung: FJB.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch
DE-611-HS-2918581, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2918581
Erfassung: 13. Oktober 2015 ; Modifikation: 5. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T12:56:02+01:00
