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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 1784 [mutmaßlich, Vorlage o.D.] Universitätsbibliothek Leipzig Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel Signatur: Rep. III 1a/1/2
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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 1784 [mutmaßlich, Vorlage o.D.] Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel
Signatur: Rep. III 1a/1/2
Bertuch, Friedrich Justin (1747-1822) [Verfasser], Schütz, Christian Gottfried (1747-1832) [Adressat]
Weimar, 1784 [mutmaßlich, Vorlage o.D.]. - 2 Bl. (3 hs. S.), Deutsch. - Brief
Inhaltsangabe: Liebster Freund, Sie haben Sich zur Unzeit von den Jenai. H. Postmeistern Angst machen laßen. Mir sahe gleich auf den ersten Blick ihre Anforderung des Rabbatts pro Couv. wie eine Prellerey aus. Um aber der Sache, und des Pracktischen in solchen Fällen ganz gewiß zu sein, gieng ich gleich nach Empfang Ihres Briefs zum Postverwalter der hies: Kaiser?. Post, und sprach den darüber. Dieser versicherte mich, daß, wenn das (i)Bureau(/i) eine Zeitung nicht franco zu liefern verspreche, es gewöhnlich nichts an das PostAmt des Orts, das #o+die#o- die von andern Postämtern von ihm verlangten Exemplare bestelle und spedire, vom Preiße der Zeitung abgebe; sondern daß dieß PostAmt dem andern bey ihm bestellenden Postamte allerdings etwas fürs Couvertiren berechne und drauf schlage, und dieß wiederum seinen Preiß für den Leser darnach regulire. Der Gang der Spedition wär also in Concreto ohngefähr so: 1., In Nürnberg will Titius die A.L.Z. halten, bestellt sie bey dasigem Postamte, und fragt was sie ihm dort kosten könnte? 2., Das Postamt Nürnberg schreibt ans PostAmt Jena, bestellt dieß E[xe]mplar, und fragt, was die Zeitung koste? 3., Das Jenai. Postamt bestellt dieß E[xe]mplar bey uns. Bureau, schlägt 1 fl. für die Sped. drauf, und berechnet sie ans P. A. Nürnberg mit 6 rh. und 16 gh. 4., Das P. A. Nürnberg das auch was davon pr. Exped. haben muß schlägt noch 1 fl. drauf, und liefert also Titio die Zeit. um 7 rh. 8 gh. Ist ihm das zu theuer, so accord. er mit dem P. A. und dieß wieder mit dem Jenai.; um etwas niedriger. Ließen wir uns nun den angesonnenen Rabbat aus Unwißenheit gefallen, so nähm H. Eber von uns 1 rh. und vom P. A. Nürnberg demungeachtet noch 1 rh. pr. Ex. und hätte also eine ganz feine Milchkuh an uns im Stalle. Wir haben also den Jen. Postämtern nichts abzugeben, liebster Freund; und deßhalb weder von H. Wingler noch Eber zu fürchten daß sie unserm Debit Schaden thun; denn die Exemplare die von andern Postämtern bey ihnen bestellt werden müßen sie wieder bey uns nehmen; und mehr thun sie ohnedieß nicht für unsern Debit. Ein anderes wär es, wenn wir ihnen die General Spedition und Besorgung des Debits in die Hände gelegt hätten; dann könnte[n] sie uns Gesetze vorschreiben; so aber nicht. Ihr Vorgeben also, als könnten sie über den Netto Preiß nichts drauf schlagen, ist Wind und ein Versuch uns zu prellen. Sagen Sie also nur einsweilen, und bis die Avertiss. Briefe alle erst spedirt sind, sie wollten dieß ad referendum nehmen, und der abwesenden Societaet melden, und laßen ihnen Hoffnung; wenn die Avertiss. erst alle fort sind sagt man ihnen nach Michae. einmal: daß die Soc. sich zu keinen Rabbatt verstehe, und sie sich deßhalb mit dem bestel. Postämtern vergleichen müßten. Sie sehen aus Beylage, daß die Goth. Ge. Zeitung es auch so mach[t]. Weder im Avertiss. noch in den Briefen an die P. Ämter haben wir was zu ändern. Für die Buchhändler haben wir ja den Ladenpreiß zu 8 Rth. anoncirt, so daß jeder sieht, er kann sie vom Buchhändler nicht unter 8 rh. haben. Ettinger giebt ja auf Netto Prß. 3 rh. und LadenPreiß 4 rh. von der Goth. Ge. Zeitung an. Fahren Sie also immer ungestöhrt in Ihrer Spedition fort, l. Fr. und laßen sich nicht irre machen. Unser lieber [Christoph Martin] Wieland ist seit gestern an einem Gallichten FlußFieber, das sich aber schon durch heftiges Erbrechen gebrochen hat, kranck; es hat aber nichts zu sagen, und wird bald vorüber seyn. Ihrem liebsten Weibchen ein Kuß für ihr Billet, und die gute Nachricht darinn. Ich umarme Sie Bester! Adio Ihr B. Beylage laßen Sie abgeben. Vergeßen Sie mir die Angelegenheit wegen meines Friedrichs nicht.Bemerkung: Ihr B.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch
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Erfassung: 7. Oktober 2015 ; Modifikation: 4. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T12:56:02+01:00
