Detailinformationen
Stammbuch des Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen und des Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen [später von Raitenbuch auf Adlitz] Staatsbibliothek Bamberg Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg Signatur: Msc.Add.255
Stammbuch des Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen und des Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen [später von Raitenbuch auf Adlitz] Staatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg
Signatur: Msc.Add.255
Padua, Verona, Bologna, Neapel, Florenz, Rom, Siena, Genua, Zürich, Basel, Straßburg, Heidelberg, Nürnberg, Heilbronn, Worms, 1599-1633. - [2*], 180 (das heißt 178, da Blattzählung 2 und 144 übersprungen), [11**] Blätter; davon 25 herausgetrennt (jedoch nur 23 noch vorhanden); enthält 92 Stammbucheinträge; beiliegend ein kleineres, nicht zugehöriges Blatt, 15,5 x 11,4 cm, Deutsch Latein Italienisch Französisch Altgriechisch. - Dokument, Stammbuch
Inhaltsangabe: Die beiden namensgleichen Johann Christoph Haller von Raitenbuch sind Vater und Sohn (in der Leichenpredigt auf den Tod des Sohnes 1676 werden sie mit den jeweils beim Tode bessessenen Gütern als "Johann Christoph Haller von Reitenbuch auf Heimhofen" und "Johann Christoph Haller von Reitenbuch auf Adlitz" unterschieden, wobei aber der Vater zur Zeit seiner Nutzung des Stammbuchs noch nicht im Besitz von Heimhofen war und der Sohn zu seiner Nutzungszeit noch nicht im Besitz von Adlitz war). Der Vater nutzte das Stammbuch in den Jahren 1599 und 1600, der Sohn wohl ab 1622, spätestens ab 1625 bis 1633, da von 1625 auch ein Stammbucheintrag des Vates für den Sohn vorhanden ist (Blatt 1r). In Einträgen ab 1622 (bis 1632) wird neben der schlichten Namensform "Haller" auch der Zusatz "in/von/auff/de/ab Heimhof/Haimhof" genannt. So richtet sich etwa ein Eintrag des Johann von Wachtendonk, Pfleger des württembergischen Klosteramtes Lichtenstern in Heilbronn, aus dem Jahr 1622 schlicht an "Joanni Christophero Hallero" (Blatt 115v), ein Eintrag des Sebastianus Hornmoldus von ebenfalls 1622 in Heilbronn jedoch an "D. Johanni Christophero Hallero ab et in Haimhof" (Blatt 125r). Somit scheint zumindest im vorliegenden Stammbuch der Namenszusatz eher mit dem Sohn verbunden zu sein, wenn auch der Vater sich in seinem Stammbucheintrag für den Sohn von 1625 natürlich auch "Johann Christophor[us] Haller in Haimhof" nennt (Blatt 1r). Auf recto des vorderen fliegenden Blattes mehrere Beschriftungen: "Joannes Christophorus Haller ab Haimhof∙ [vermutlich Besitzvermerk des Sohnes]", "∙Romae:", "Cicero de Amicitia: Solem e mundo tollere videntur qui Amicitiam e Vita tollut m[Rest durch Beschnitt fehlend]", "Hanß Christoff Haller Vff Heinhoff A[nno] 1599 [vermutlich Besitzvermerk des Vaters, wobei ursprünglich mit Silberstift(?) nur "Hanß Christoff Haller" geschrieben stand und dies erst nach 1608 zur jetzigen Variante mit Tinte überschrieben und ergänzt wurde, was vermutlich auch für die Jahreszahl gilt, da keine Silberstift(?)-Reste an dieser sichtbar sind]"; das Vorsatzblatt ist nicht mehr zusammenhängend mit dem Spiegel im Buchdeckel und wurde nach dem Heraustrennen der folgenden (mindestens) fünf Blätter mit Blatt 5 verklebt. Von der ersten Lage sind die herausgetrennten Blätter [1*], [2*] und 1 erhalten, wobei die noch zusammenhängenden Blätter [1*] und [2*] die Mitte der Lage bildeten, so dass mindestens ein Blatt vor [1*] komplett fehlt. Das in der Nummerierung fehlende Blatt 2 könnte möglicherweise auf ein weiteres (zweites) vor Blatt [1*] fehlendes Blatt verweisen. Aufgrund von kleinen roten Farbspuren des roten Wappenschildes von Blatt 3r (Beginn der zweiten Lage) auf Blatt 1v scheint es aber wahrscheinlicher, dass ein Blatt 2 nicht existierte und ein Fehler der Foliierung vorliegt. Blatt [1*]r: Hic liber In genuis est consecratus Amicis A quibus est fucus spurciciesq[ue] procul, Quos mihi coniunxit Pietas, Constantia, Virtus, Dexteritas, Candor, Vita modesta, fides, Illorum ne me capiat oblivio quondam, Si nos diversos ora locosq[ue] trahunt! Ut cuiusq[ue] mihi nomen manumq[ue] refferet, Hæc est in talem Carta plicata librum Adsis ergo lubens sincero pectore servas Quisquis amicitiæ fœdera sancta meæ. Hucq[ue] tuos infer titulos Insignia nomen, Adijciens gravibus dicta probata Viris." Dieser Text (teils grammatikalisch abweichend) findet sich bereits im Stammbuch des Andreas Huber von 1587-1609 [Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. Don. 899, Blatt 3v] und auch im Stammbuch des Lorenz Beck von 1626-1631 [Bamberg, Staatsbibliothek, A.symb.o.15, Blatt 3*r]. Auf den Blättern [1*]v-[2*]v befinden sich nachträglich ins das Buch geschriebene Angaben zu (teilweise vermeintlichen) Vorfahren: Blatt [1*]v-[2*]r: Vier Zitate beziehungsweise Auszüge über den kaiserlichen Sekretär Wolf Haller und den Eichstätter Weihbischof Leonhard Haller (1500-1570) aus: Häberlin, Franz Dominicus: Neueste Teutsche Reichs-Geschichte, Vom Anfange des Schmalkaldischen Krieges bis auf unsere Zeiten. Als eine Fortsetzung Seiner bisher herausgegebenen Teutschen Reichs-Geschichte in den zwölf ersten Bänden des Auszuges aus der neuen allgemeinen Welthistorie. Band 5, Halle 1778 [VD18: 13503618], Seite 5, 208, 222 und 228. Der unbekannte Schreiber des späten 18. oder frühen 19. Jahrhunderts (Johann Sigmund Haller von Hallerstein?) erachtete anscheinend beide als Ahnen beziehungsweise Verwandte der beiden Johann Christophs Haller von Raitenbuch, während dies jedoch nur auf Wolf Haller tatsächlich zutrifft (siehe auch die Eintragungen auf dem verso des hinteren fliegenden Blattes). "Häberlins Neueste Teutsche Reichs-Geschichte. 8vo Vter Theil. pag. 5. Es verlas hierauf der kayserl. Secretaire Wolf Haller, den schriftlichen Vortrag im Jahre 1562. d. 30. October." Die drei weiteren Textstellen betreffen den Weihbischof Leonhard Haller. Blatt [2*]v: Zwei Zitate beziehungsweise Auszüge über den kaiserlichen Sekretär Wolf Haller aus: Thou, Jacques-Auguste: Histoire Universelle. Avec La Suite par Nicolas Rigault; Memoires De La Vie De L'Auteur, Un Recueil de Pieces concernant sa Personne & ses Ouvrages : y comprises les Notes & principales Variantes, Corrections & Restitutions, qui se trouvent dans les MSS. de la Bibliotheque du Roi de France, de Mrs. Du Puy, Rigault, & de Sainte-Marthe [...], Band 2, 1551-1560, La Haye [Den Haag] 1740, Seite 449 und 592. "Extraits de l'Histoire Universelle de J.A. de Thou Edition d'Hollande de H. Scheurler à la Haye 1740 in 4to Liv. XVII. année 1556. pag. 449. mais com[m]e l' Empereur n'ignoroit pasque [...] d'Orange, George Sigismond Selden, Garde des sceaux et Wolfgang Haller, Secretaire. Liv.XXI. année 1558. pag 593 [sic, korrekt ist 592] Apré que les Electeurs et le Roi Ferdinand [...] lé, le Pr. d'Orange, Selden et Haller y [...]" Blatt 1-130 (mit zeitgenössischer Foliierung): Auf den Blättern 1r-4v befinden sich (ebenso wie am Ende des Buches auf verso des hinteren fliegenden Blattes) familiäre Zeugnisse. Während am Ende des Buches eine Art Ahnenprobe mit Nennung der Eltern und teilweise Großeltern des Vaters Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen niedergeschrieben ist (siehe unten), zeigen die vorderen Blätter nach dem Familienwappen der Haller von Raitenbuch (viergeteilter Schild, Feld 1 und 4 in Silbern ein blauer Sparren von drei (2:1) roten Rosen begleitet, Feld 2 und 3 in Gold am Spalt ein halber schwarzer Adler, gekrönter Kolbenturnierhelm [fälschlich in der Heraldik auch als Spangen- oder Bügelhelm bezeichnet] mit vergoldetem Gitter, rechts blau-silberne, links blau-goldene Helmdecke, als Kleinod ein aus der Krone wachsender schwarzer, golden nimbierter Adler) beim Stammbucheintrag des Vaters (Blatt 1r), vier Wappen der je beiden Familien seiner ersten und zweiten Ehefrau. Diese sind gestaltet wie die übrigen Stammbucheinträge und mit Namen versehen, jedoch wahrscheinlich keine Autographen der genannten Personen. Lediglich der Eintrag auf Blatt 3v ist möglicherweise tatsächlich von Philipp Dietrich Sprenger selbstgeschrieben. Das vorhergehende erste Wappen (in rotem Schild ein silberner Wolf [auf der Brust belegt mit zwei goldenen Hirschstangen?], gekrönter Kolbenturnierhelm mit vergoldetem Gitter, rot-silberne Helmdecke, als Kleinod ein goldener Greif, in der rechten Kralle einen silberne Eisenkugel) ist mit "Justus Reuber ab Enger" beschriftet (Blatt 3r). Hierbei handelt es sich um den (zeitweiligen) kurpfälzischen Kanzler Justus Reuber (1542-1607), den Vater der ersten Ehefrau Potentiana Reuber. Das zweite Wappen (in goldenem Schild ein gestürztes schwarzes Steinbockshorn, Kolbenturnierhelm mit vergoldetem Gitter, schwarz-goldene Helmdecke, darauf als Kleinod [ohne Wulst] ein natürlicher Mann, mi-parti gold-schwarz gewandet, als Arme ein schwarzes und ein goldenes Steinbockshorn) ist dasjenige der Familie Sprenger (Blatt 3v). Elisabeth Sprenger († 02.02.1605), Tochter des Wendelin Sprenger (151-1581), war die Mutter Potentiana Reubers. Der vermutlich das Wappen als Stammbucheintrag nutzende "Philip Dietherich Sprenger der letzte diß nahmens vnd Stammens" ist ein Cousin/Vetter der Potentiana Reuber, verheiratete Haller von Raitenbuch. Die folgenden zwei Wappen beziehen sich auf die zweite Ehefrau des Vaters Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen und Mutter des Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen des Jüngeren, der Michell Godefroy/Gothofredus (*06.12.1582). Zunächst ist das Wappen der Familie Godefroy/Gothofredus (in silber drei [2:1] schwarze Eberköpfe, Kolbenturnierhelm mit vergoldetem Gitter, schwarz-silberne Helmdecke, kein Kleinod) dargestellt (Blatt 4r). Der darunter geschriebene Name "D. Gothefroӱ" wird sich auf den Vater der zweiten Ehefrau beziehen, auf den Juristen Denys (I) Godefroy/Dionysius Gothofredus (1549-1622). Das folgende vierte Wappen (in blauem Schild ein blaues[?] Kreuz belegt mit einer zentralen und je Arm vier weiteren goldenen Rauten, in den vier Feldern je eine goldene Glocke, Kolbenturnierhelm mit vergoldetem Gitter, blau-goldene Helmdecke, kein Kleinod) zeigt dasjenige der Pariser Familie Saint-Yon (Blatt 4v). Die Mutter der Michell und Ehefrau des Denys Godefroy war Denise de Saint-Yon. Der darunter stehende Name "Joannes de S. Yon Lutetiæ Parisior[um]" könnte somit den Vater der Denise, Großvater der Michell und Urgroßvater des Johann Christoph Haller von Raitenbuch auf Heimhofen des Jüngeren bezeichnen. Insgesamt 92 Stammbucheinträge befinden sich im Stammbuch, wovon allerdings die vier oben genannten Einträge auf Blatt 3r-4v (zumindest teilweise) nicht eingenhändig sind. Unter den Einträgern sind etliche Hochadlige, auch ein Fraueneintrag, so etwa Blatt 5r: Friedrich Kasimir Pfalzgraf von Pfalz-Zweibrücken-Landsberg, Emilia Secunda Antwerpiana Pfalzgräfin von Pfalz-Zweibrücken-Landsberg und Friedrich Ludwig Pfalzgraf von Pfalz-Zweibrücken-Landsberg (alle von 1625, bei Emilia Secunda Antwerpiana handelt es sich um die Tochter Wilhelms I. von Oranien-Nassau); Blatt 7r: Karl Wenzel Graf von Hoditz und Wolframitz, Straßburg, 10.07.1623; Blatt 37r: Johann Kasimir Graf von Nassau-Saarbrücken-Weilburg, Padua, 02.10.1599; Konrad Schenk von Limpurg, Padua, 03.10.1599; Blatt 42r Johann Wilhelm Graf von Wied, Florenz, 03.02.1600. In einem Fall vom 10.10.1599 aus Verona auf Blatt 40r erfolgte der Eintrag mit dem Inkognito-Namen "Luigi di Lindaw" (Ludwig von Lindau), was nachträglich (wohl von Johann Christoph Haller von Raitenbuch dem Älteren) mit "o veramente Ludovico Prencipe d' Anhalt" für Ludwig Fürst von Anhalt-Köthen aufgelöst wurde. Solche nachträglichen Hinzufügungen finden sich auch bei anderen Stammbucheinträgen, etwa auf Blatt 39r "Patavij" (Georg Teufel der Jüngere Freiherr zu Gundersdorf und Eckartsau, Padua, 16.10.1599) und Blatt 100r "Tuguri" (Johann Wilhelm Stucki, Zürich, 12.04.1600). Dem Eintrag des Klaus Friedrich von Botzheim in Straßburg am 15.08.1628 auf Blatt 132r wurde "In adibus D. Polandi" hinzugefügt und bezieht sich dabei wahrscheinlich auf einen fünf Tage später entstandenen Eintrag des Hans Pleickard Polant in Straßburg am 20.08.1628 auf Blatt 133r. Zwei Einträger nennen sich als Schwäger des Sohnes Johann Christoph Haller von Reitenbuch auf Heimhofen: Johann/Hans Karl Prechter in Straßburg am 13.08.1627 auf Blatt 113r ("schreib diß seinem lieben Schwager Vnndt Gevatter") und Hans Friedrich von Stiebar auf Nägerschick in Straßburg am 25.[oder 21.?]11.1628 auf Blatt 135r ("seinem vilgelibtn Schwager"). Unter den 24 Wappenminiaturen befinden sich einige selten überlieferte Wappen, so auf Blatt 114r: Michael Daniel (von?) Polant, Padua, 03.10.1599 (in golden-schwarz geteiltem Schild ein steigender Hrisch mit achtendigem Geweih in verwechselten Farben, Kolbenturnierhelm, schwarz-goldene Helmdecke und ebensolcher Wulst, darauf ein wachsender natürlicher Männerrumpf, schwarz gewandet mit goldenem Kragen, Knöpfen und Ärmelumschlägen und schwarzem, gold gestülptem Spitzhut, in den Händen je eine sechsendige Geweihstange), auf Blatt 115r: Peter von Gornetz genannt Stuys, Padua, 03.10.1599 (in blauem Schild eine 16-strahlige goldene Sonne [mit Gesicht], im rechten Obereck ein rotes Tatzenkreuz, Kolbenturnierhelm, blau-goldene Helmdecke, als Kleinod daraus wachsend [ohne Wulst] zwei Steinbockshörner[?], rechts golden, links blau) und auf Blatt 115v: Johann von Wachtendonk, Heilbronn, 1622 (in goldenem Schild eine rote Lilie, Kolbenturnierhelm mit goldenem Gitter, rot-goldene Helmdecke, [ohne Wulst] daraus wachsend ein rotgekleideter Mohrenrumpf ohne Arme mit Spitzohren). Einige Wappendarstellungen weichen von ihren eigentlich üblichen Formen ab: Der Stammbucheintrag des Hans Bernhard von Wallbrunn von 1600 erstreckt sich über zwei Seiten, da die ober- und unterhalb des Wappens befindlichen Schriftrollen nicht genutzt wurden. Das Wappen auf Blatt 163r zeigt in blauem Schild drei (2:1) silberne Rauten, Kolbenturnierhelm mit vergoldetem Gitter, blau-silberne Helmdecke, (ohne Wulst) darauf als Kleinod zwei Büffelhörner, rechts silbern, links blau, jeweils belegt mit einer Raute in verwechselter Farbe, zwischen den Hörnern eine (größere) silberne Raute. Üblich wären für die Familie Wallbrunn jedoch zwei blaue Büffelhörner belegt mit jeweils einer silbernen Raute. Der Stammbucheintrag des Melchior II. Sebisch/Sebizius in Straßburg am 14.12.1626 auf Blatt 130r (aus einer Straßburger Familie mit Breslauer Wurzeln) zeigt als Wappen in rotem Schild einen silbernen Arm ein silbernes Schwert haltend, gekrönter Kolbenturnierhelm mit vergoldetem Gitter, rot-silberne Helmdecke, als Kleinod aus der Krone wachsend ein silberner, gold bewehrter Greif zwischen einem rechts rot-silbernen, links silber-rot geteiltem Flug. Üblich wäre im Schild eigentlich ein silberner, gold bewehrter Greifenfuß anstatt des silbernen Arms. Auch die Tingierung des Fluges, der hier optisch ungeschickt als Flügel des Greifen interpretiert ist, scheint abgeändert. Zusätzlich zu den genannten Stammbucheinträgern finden sich neben einem späteren Diplomaten (Blatt 60r: Cornelis van der Mijle/Cornelius vander Myle, Rom, 17.11.1599), Gelehrten und Theologen (Blatt 123r: Andrea Fachinei/Andreas Fachineus, wohl 1599/1600; Blatt 104r: Johann Jakob Grynaeus, Basel, 17.04.1600) vor allem (später) mit Ämtern und Funktionen betraute Adlige und Bürger der Kurpfalz, des Oberrheins und Straßburgs, so etwa auf Blatt 120v die beiden Friedrich von Castiglione/Fridericus Castillioneus, Basel, 18.04.1600 und J. B. von Castiglione, Straßburg, 30.07.1623 (siehe hierzu: Peter, Bernhard: Die ev. Schloßkirche in Meisenheim: die Kinder des Friedrich von Castiglion [Photos schöner alter Wappen Nr. 3165], in: http://www.bernhardpeter.de/Heraldik/index.htm). Erwähnenswert sind weiterhin ein Stammbucheintrag des Schotten Patrick Sandys/Patricius Sandisus a Sandis in Neapel am 06.11.1599 (Blatt 106r), der kalligraphisch gestaltete Eintrag des C. Du Bignon in Straßburg am 01.07.1629 (Blatt 156r) sowie der Stammbucheintrag des Hermann Mylius in Straßburg am 08.05.1632 (Blatt 180v). Letzterer enthält neben einem persönlichem Widmungsgedicht: "Nobilis Haller habes, quæ mens, quæ cordis abysus, Abque manus potuit delineare stylo Albo, non albo, sed atro quæcumque colore Scribo, sunt albo pectore nata meo. Album albos adamat, nigros fæx pessima Ponti [...]" auch eine Datierung mit Erinnerung an die ein Jahr zuvor erfolgte Zerströrung Magedburgs im 30jährigen Krieg: "1632 Argentinæ 8 May, qúi erat mensis excidy Magdebúr gensis, sed dies decimus, anni 1631 matútina h.g.". Blatt [3**]r: "Judicum ∙D∙ Ph: M: de hisce libellis∙ Duas propter causas, aliorum inscribim[us] libris∙ Primo: ut librorum possessores olim re- cordentur suisq[ue] posteris indicent quibus in locis, et quo tempore ver- sati fuerint∙ Secundo: ut certa testimonia habeant cum quibus familiariter vixerint. Et qui sӱncera amicitia alӱs fue- rint conjuncti∙ [kleines gezeichnetes Blümchen] Sunt duo quæ tales commendant dona libellos Pignus Amicitiæ, dignaq[ue] scripta legi∙" ÜbersHaller von Raitenbuch, Johann Christoph [Dokumentiert], Haller von Raitenbuch, Johann Christoph (1612-1676) [Dokumentiert], Meisenbach, Johann Adam [Vorbesitzer], Meisenbach, Meinhard (1924-2019) [Vorbesitzer]
Literaturhinweise: Auktionskatalog Karl & Faber: Manuskripte, Alte Drucke. Alte Medizin. Naturwissenschaften u. Technik [...]. Auktion 61, München 1957, Los-Nummer 9; Jahrbuch der Auktionspreise für Bücher, Handschriften und Autographen, Band 8, 1957, Seite 354; Retsch, Christopher: Philipp Melanchthons angebliche Äußerung über Stammbücher. Drei ältere Nachweise zum zweiten der drei Judicia Melanchthonis, in: Jahrbuch für Buch- und Bibliotheksgeschichte, Band 10, 2025, Seite 165-172 (hier Seite 166-168, auf Seite 166 fälschlicherweise mit der Nennung des Stammbuchhalters als Amtmann in Odernheim am Glan ab 1614 anstatt korrekt in Gau-Odernheim ab 1613).
https://gateway-bayern.de/BV049825712 (Bayerischer Verbundkatalog) https://raa.gf-franken.de/de/suche-nach-stammbuechern.html?permaLink=1599_haller1 (RAA-Datenbank) https://gateway-bayern.de/BV040968120 (Digitalisat der Leichenpredigt von 1676)
Bemerkung: Joannes Christophorus Haller ab Haimhof; Hanß Christoff Haller vff Heinhoff; Joann Christophor[us] Haller in Haimhof; Joanni Christophero Hallero; D. Johanni Christophero Hallero ab et in Haimhof
Illustrationen: 24 Wappenminiaturen auf den 23 herausgetrennten Blättern; ein zusätzliches weiteres kleines Blatt mit einer Wappenminiatur, im Format nicht zum Stammbuch passend (9,3 x 6,0 cm, abgerundete Ecken und dunklere Ränder lassen erkennen, dass das Blatt noch sein ursprüngliches Format besitzt), lediglich auf der recto-Seite mit Bleistift "A62", der Signatur des eigentlichen Stammbuchs aus Meisenbachs Besitz, beschriftet, auf verso-Seite Wappen: im blauen Schild ein roter Balken, oberhalb von einem (dunkelblauen?) Andreaskreuz, unterhalb von einem goldenen Stern begleitet, goldener, gekrönter Kolbenturnierhelm, blau-silberne Helmdecke, gespaltener, goldener Stern als Helmzier, Schriftband unterhalb mit goldener Inschrift: "INSIG: BRINCKIANA". Auf hinterem Spiegel ein Holzschnitt-Exlibris mit Wappen der Haller von Hallerstein. Einbandbeschreibung: roter Maroquinlederband mit Goldprägung; Goldschnitt mit sparsamer Punzierung; vier grüne Buchschließen fehlend. Erhaltungszustand: Buchrücken am oberen und unteren Kapital sowie mittig stark beschädigt; 23 herausgetrennte Blätter in Mappe (Blatt [1*], [2*], 1, 3, 4, 28, 32, 37, 38, 58, 86, 92, 108, 113, 114, 115, 120, 130, 136, 137, 156, 162, 163), Blatt 150 und 153 fehlt
Erwerbungsgeschichte: Provenienz: Johann Sigmund Haller von Hallerstein (Exlibris, doch Zuordnung zu konrektem Familienmitglied nicht klar). - Johann Adam Meisenbach, Bamberg (Signatur: A 62), 1957 bis 1959. - Meinhard Meisenbach, Bamberg, bis Januar 1993.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg
[G 99/879 (Akquisitionsnummer)]
DE-611-HS-4220752, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4220752
Erfassung: 8. Juli 2024 ; Modifikation: 16. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-16T15:23:16+01:00
